Dass die Franzosen ihrem Unmut gerne mal etwas deutlicher und radikaler Luft machen als andere Mitteleuropäer, ist spätestens seit den brennenden Autos in den Vororten bekannt. Dass Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitsgebern in einer Geiselnahme enden, ist jedoch eine ungeahnte Steigerung der Mittel.
Es geht um die Schließung einer Sony-Fabrik im französischen Pontonx-sur-l'Adour. Nach Bekanntwerden der Schließung trafen sich der Manager Serge Foucher und der Personalchef der Fabrik mit Vertretern der Arbeitnehmer zu Verhandlungen um Abfindungen für die rund 300 Angestellten zu vereinbaren. Als die Verhandlungen scheiterten, eskalierte die Situation vollkommen und die Mitarbeiter nahmen Manager Serge Foucher und den Personalchef als Geisel.
Serge Foucher
Quelle Foto: Stern.de © Olivier Pon/Reuters
Die endlos scheinende Geiselnahme endete erst einen Tag später und wurde von Serge Foucher mit den Worten: "Ich bin froh, frei zu sein und wieder Tageslicht zu sehen" kommentiert. Die Gewerkschaftsvertreter versicherten, dass die beiden Geiseln während ihrer eintägigen Odyssee gut behandelt wurden und beide Seiten einigten sich auf neue Verhandlungen. Quelle Foto: Stern.de © Olivier Pon/Reuters
Es bleibt zu hoffen, dass sie es schaffen sich diesmal wirklich zu einigen, damit Serge Foucher nicht wieder auf sein geliebtes Tageslicht für mehrere Stunden verzichten muss.
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