Susan Boyle der nächste britische Super-überraschungs-talent

"I had a dream my life would be
So different from this hell I'm living
So different now from what it seemed
Now life has killed the dream I dreamed"


Die Bilder scheinen sich so ähnlich zu sein, dass man geneigt ist sich ungläubig die Augen zu reiben. Was vor zwei Jahren Paul Potts mit seinem Auftritt bei Britain's got Talent gelang, schaffte nun auch Susan Boyle. Beide überraschten und faszinierten die Jury ebenso wie das Publikum.

Obwohl sich die Geschichte in gewisser Weise ähnelt, scheint es bei Susan noch unwirklicher und märchenhafter zu sein. Die 47-jährige Susan Boyle, die nach eigenen Angaben noch nie geküsst wurde, arbeitslos und optisch so weit wie nur irgend möglich vom Schönheitsideal entfernt ist, enterte am vergangenen Samstag die Castingbühne. Wie vor zwei Jahren bei Paul Potts kicherten Publikum und Jury um die Wette als sich Susan Boyle vorstellte und verkündete, dass sie gern professionelle Sängerin werden will.

Passenderweise wählte sie für ihren Auftritt das Lied "I dreamed a dream" aus dem Musical Les Miserables. Bereits nach wenigen Worten verstummte das Gelächter und das sich anbahnende Raunen des Publikums wurde nach wenigen Strophen zu wildem Gejohle.
Der Gegensatz zwischen Susans unglamourösen Auftreten und ihrer wunderschönen, klaren Stimme war derartig groß, dass man nicht umhin konnte, gerührt zu sein.
Die Geschichte des Liedes verstärkte den Auftritt noch zusätzlich und selbst der stärkste Zuschauer mußte ein kleines Tränchen verdrücken, als die ungeküsste und vom Leben nicht reich beschenkte Susan Boyle von ihrem Traum sang, der vom Leben zerstört wurde.


Britains Got Talent 2009 - MyVideo

Von ihrem Traum ein anderes Leben zu führen, als sie es bisher führte.

Feststeht, dass ihr der Ausbruch aus ihrem alten Leben zumindest zeitweise gelungen ist. Mehr als fünf Millionen Klicks auf Videoportalen beweisen, Susan Boyle ist ein Star. Ein Plattenvertrag ist wohl nur noch Formsache und der Sieg in der Show dürfte auch schon fest gebucht sein. Dabei ist es nicht in erster Linie die Stimme, die den Erfolg garantiert, sondern, so makaber es klingt, ihr nicht gerade traumhaftes Leben. Sie ist eigentlich der absolute Anti-Star.

Ob sie wirklich eine große Sängerin ist, oder nur das Phänomen des schön singenden häßlichen Entleins muss sich erst noch herausstellen. Für ihren Mut sich auf diese Bühne zu stellen und gegen das Gelächter anzusingen, ist ihr zu wünschen, dass sie ihren Traum nicht nur träumt, sondern von nun an lebt.

"The biggest yes I ever give."

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