"Er (Anm. gemeint ist Finanzminster Peer Steinbrück) erinnert mich an jene Generation von Deutschen, die vor sechzig Jahren mit Ledermantel, Stiefel und Armbinde durch die Gassen gegangen sind."
Die Nerven einiger Schweizer Politiker liegen, nach der scharfen Kritik der deutschen Spitzenpolitiker Franz Müntefering und Peer Steinbrück an der schweizer Finanzpolitik und ihrer Rolle als Steueroase, blank. Während einer Debatte im Nationalrat über das Bankgeheimnis verliert mit Thomas Müller ein Mitglied der christlichdemokratischen Partei vollständig die Nerven und hetzt gegen Steinbrück.
Nationalratsabgeordneter Thomas Müller
Foto: seezeitung.ch
"Peer Steinbrück, das darf man in aller Offenheit sagen, definiert das Bild des hässlichen Deutschen neu. Er erinnert mich an jene Generation von Deutschen, die vor sechzig Jahren mit Ledermantel, Stiefel und Armbinde durch die Gassen gegangen sind.", sagte Müller in seiner Ansprache im Nationalrat ohne von der Vorsitzenden in die Schranken gewiesen zu werden.
Zwar distanzierten sich fast alle Mitglieder des Nationalrates von Müllers Äußerungen, doch er erntete, wenn auch verhaltenenen, Beifall nach seiner Rede und bekam später noch mit Hans Fehr Unterstützung von einem Mitglied der aktuell stärksten politischen Kraft, der Schweizer Volkspartei. Dieser fühlte sich laut eigener Aussage durch die Äußerungen Münteferings und Steinbrücks an längst vergangene Zeiten erinnert.
Weder die deutsche Botschaft noch das deutsche Finanzministerium wollten die, wie ein Sprecher es ausdrückte "absurden und dummen Äußerungen" kommentieren.
Es bleibt zu hoffen, dass diese verbalen Entgleisungen ein Ausrutscher bleiben und nicht das Verhältnis zwischen der Schweiz und Deutschland trüben. Denn auch Herr Müller sollte wissen , dass vor 60 Jahren niemand mehr in Deutschland in der von ihm beschriebenen Aufmachung herum marschierte.
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